Endoplasmatisches Retikulum
Aufbau: Das endoplasmatische Reticulum (ER) (griech. endo-innen und plasma-Gebilde, lat.reticulum-Netzwerk) ist ein ausgedehntes Membransystem, welches sich an der äußeren Zellkernhülle fort setzt. Das ER besteht aus abgeflachten Membransäcken, die als Cisternen (lat. cisterna-Brunnen,Speicher) bezeichnet werden und aus Membrantubuli (Röhren). Das Membransystem umschließt den Innenraum des Zellorganells, welcher als Lumen bezeichnet wird. Das Lumen ist somit vom Cytosol getrennt. Man kann das ER in zwei funktionell verschiedene Bereiche unterteilen: An der Membranaußenseite des rauen ER haften Ribosomen an, die dem rauen ER auf elektronenmikroskopischen Aufnahmen ein hügeliges, raues Aussehen verleihen. Die Membran des glatten ER trägt hingegen keine Ribosomen auf der Außenseite.

Funktion: Das glatte ER ist an der Synthese (von griech. synthesis-Zusamensetzung, Verknüpfung) von Lipiden (Fetten) und anderen Stoffwechselwegen, wie zum Beipiel dem Kohlenhydratstoffwechsel und auch der Detoxifizierung (Entgiftung) von Medikamenten und Giften, beteiligt. Bei Wirbeltieren werden auch eine vielzahl von Geschlechts- und Steroidhormonen im glatten ER gebildet. Das raue ER ist für die Synthese und teilweise auch für den Transport von Proteinen (Eiweißen) zuständig. Die Proteiene werden dabei von den Ribosomen synthetisiert. Manche von ihnen werden dann durch sogenannte (Transport-) Vesikel an andere Orte der Zelle gebracht. Darüber hinaus hat das raue Er die Aufgabe Membranen herzustellen.
Biologie, Neil A. Campbell et al., 8. Auflage 2009