Golgi-Apparat
Aufbau: Der Golgi-Apparat besteht ähnlich wie das endoplasmatische Retikulum (ER) aus abgeflachten Membransäcken (Cisternen). Im Gegensatz zu den Zisternen des ER, sind sie nicht miteinander verbunden. In einer Zele können hunderte dieser Zisternen vorliegen. Die einzelnen Golgi-Membranen schliessen das sogenannte Golgi-Lumen (Innenraum) ein und trennen es somit vom Cytosol. Man unterscheidet zwei Seiten beim Golgi-Apparat, die cis-Seite (Empfängerseite)(9) und die trans-Seite (Senderseite)(10). Die cis-Seite ist dem ER zugewandte Seite und die trans-Seite ist die dem ER abgewandte Seite. Über die Modifizierung von Produkten hinaus werden im Golgi-Apparat auch bestimmte Makromoleküle selbst hergestellt. Dazu gehören Polysaccharide (Mehrfachzucker), die bei pflanzlichen Zellen neben Cellulose in die Zellwände eingebaut werden.

Funktion: Den Golgi-Apparat kann man sich sozusagen als Fabrik, Lagerhaus, Frachtzentrum und Sortieranlage in Einem vorstellen. Es werden im ER produzierte Proteine zum Beispiel chemisch modifiziert und mit Hilfe von Vesikeln zu anderen Zellorganellen transportiert. Die Vesikel verschmelzen dabei auf der cis-Seite mit den Cisternen. Die "Fracht" der Vesikel wird dabei beim durchlaufen der Cisternen des Golgi-Apparates modifiziert. Auf der trans-Seite werden Vesikel wieder abgesondert.
Biologie, Neil A. Campbell et al., 8. Auflage 2009